Stella Assange: DANKE, DANKE, DANKE! - ein Kommentar -

von Redaktion — über |

Ein Kommentar zur Freilassung von Julian Assange.

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Endlich. Nach 12 Jahren Isolation freie Luft atmen. Am Vormittag des 24.06. kam Julian Assange frei. Er durfte das Hochsicherheitsgefängnis „ihrer Majestät“ verlassen. Wie gütig sie doch sein können... die Vertreter des sogenannten „Wertewestens“.

Natürlich erst, nachdem Julian und seine Anwälte in einem offenbar für die US-Strippenzieher wichtigen Punkt eingeknickt sind. Er bekannte sich schuldig, Teil einer „Verschwörung“ gewesen zu sein, welche zum Ziel hatte, geheime Dokumente des US-Militärs zu veröffentlichen. Diese Dokumente hatten die US-Militaristen und vor allem deren im Hintergrund überall operierenden CIA-Strippenzieher schlecht aussehen lassen. Dafür wollte der Ex-US-Außenminister Mike Pompeo Julian Assange gar heimlich um die Ecke bringen lassen.

All das darf – bei aller Freude um seine Freilassung - NIEMALS in Vergessenheit geraten. Wir sind es, welche die WAHREN Verschwörer, die WAHREN Kriegsverbrecher, die WAHREN Oligarchen des Finanziell-Militärisch-Industriellen Komplexes jagen werden, wo immer diese ihr demokratiezersetzendes Gift versprühen wollen.

Bezeichnend ist auch, dass sie Julian Assange nicht direkt nach Australien haben fliegen lassen. Er musste (oder muss noch?) vor einem US-Richter in Saipan erscheinen und seine Schuld anerkennen. Sie wissen nicht, wo Saipan ist? Julian Assange wusste es bis vorgestern vermutlich auch noch nicht. Das ist ein Kaff auf den nördlichen Marianeninseln. Als Kaff bezeichne ich persönlich gerne jede Stadt, welche das US-Imperium mit Hilfe seines Militärs besetzt hält (Grüße gehen raus nach Ramstein ;-). Um von dort aus weiter nach Australien zu fliegen, überquert man übrigens den Marianengraben. Genau DORT in 11.000 Meter Tiefe wollen die Strippenzieher Julian Assange mit samt seiner Wikileaks-Veröffentlichungen gerne liegen sehen.

Ach und den Flug über den Marianengraben mit einer von der australischen Regierung beauftragten Privatmaschine soll er übrigens selbst bezahlen. Der ganze Spaß London - Saipan - Townsville soll ja 520.000.- U$ kosten. Die Buchung von günstigeren Linienflügen soll Julian Assange's Anwälten versagt worden sein. Stella Assange hat u.a. deshalb zu Spenden aufgerufen.

Hier das Statement von Stella Assange und Kristinn Hrafnsson im Wortlaut übersetzt:

Es ist Mittwoch, der 19. Juni und heute sind es genau 12 Jahre her, seit Julian in die Botschaft von Ecuador ging, die ihm politischen Asylschutz gewährte vor Verfolgung, Folter und einer lebenslangen Haftstrafe. Seit 12 Jahren besuche ich Julian in einem Hochsicherheitsgefängnis. Aber diese Zeit unseres Lebens - ich bin jetzt zuversichtlich - ist nun zu einem Ende gekommen und ich denke, dass nächste Woche um diese Zeit Julian frei sein wird.
Ich bin gerade aus dem Gefängnis von Belmar, und es war hoffentlich mein letzter Besuch dort, wo ich Julian hier in diesem Gefängnis zu sehen bekam, wo er 5 Jahre, zwei Monate und zwei Wochen verbracht hat.
Und wenn ihr das seht, bedeutet das, dass sich die Dinge sehr schnell entwickeln und es ist sehr schwierig für uns zu planen oder die nächsten Stunden zu planen oder gar durchzuspielen und wenn alles gut geht, wird Julian in einem Flugzeug auf dem Weg in die Freiheit sein.
Der Preis für Julian war natürlich, dass er all die Jahre im Kampf um die journalistische Freiheit und die öffentliche Stiftung der Demokratie der Freiheit beraubt wurde. In den Jahren von Julians Inhaftierung und Verfolgung hat sich eine unglaubliche Bewegung gebildet, eine Bewegung von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten aus der ganzen Welt, die nicht nur Julian und nicht nur uns und unsere Familie unterstützen, sondern das, wofür Julian steht: Wahrheit und Gerechtigkeit.
Wir brauchen immer noch Ihre Hilfe, was jetzt mit Julians Freiheit beginnt, ist ein neues Kapitel. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ohne Ihre Unterstützung dieser wichtige Tag der Freude, der Tag von Julians Freiheit, niemals zustande gekommen wäre. Unterstützung auch in den kommenden Stunden.
Wir beabsichtigen, einen Notfallfonds einzurichten für Julians Gesundheit und Genesung einzurichten, bitte ich, wenn Sie uns bitte helfen können in diese neue Phase von Julian's Freiheit.

Hoffen wir, dass der Privatjet mitsamt einem lebendigen Julian Assange es bis in dessen australische Heimatstadt schaffen. Damit er endlich wieder Zeit mit seiner Familie verbringen kann. Er wird viel Kraft, positive Energie und vermutlich auch neue finanzielle Mittel brauchen, um zurück ins Leben zu finden. Und dann? Hoffentlich wieder voll durchstarten. Wir brauchen ihn alle!

STAY FREE, GO STRONG, JULIAN ASSANGE!

Autor: Chris Barth

Anm.d.Red.: Wir hatten übrigens schon Flug und Unterkunft für London am 09/10.07.24 klargemacht. Können nicht mehr stornieren. Sollen wir trotzdem dem "Royal Court of Justice" einen Besuch abstatten? Wenn ja, was dürfen wir dort für Julian tun?
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